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Dioramaplattenbau

Realistische Dioramaplatten bringen Standmodelle erst richtig zur Geltung!

Aus dem Baumarkt Ihres Vertrauens alle Sachen zum Selbermachen

Miniaturansicht Dioramaplattenentwurf "KSC Runway 18/33"

Miniaturansicht Dioramaplattenentwurf "KSC Taxiway" Miniaturansicht Dioramaplattenentwurf "AFB Apron"

Miniaturansicht Dioramaplattenentwurf "Rogers Dry Lake"

Miniaturansicht Dioramaplattenentwurf "DFRC Hangar 4802"

Wie ich in meinem Baubericht über Transportverpackungen meiner Modelle bereits erwähnt habe, baue ich weit überwiegend Flugzeuge ohne Fahrwerk und bin damit natürlich gezwungen, für meine Modelle im Flugzustand geeignete Ständer zu benutzen. Aber wozu brauche ich dann Dioramaplatten?
Einerseits habe ich bereits (zugegeben nur wenige) Modelle mit Fahrwerken, andererseits habe ich nach der Fertigstellung meiner OV-101"Enterprise" und der zugehörigen Bodenfahrzeuge festgestellt, dass die Präsentation dieser Modelle auf einem einfachen Ausstellungstuch oder einer sonstigen, künstlichen Unterlage wenig vorteilhaft ist. Dieser "Mangel" in der Präsentation musste nun schnellstmöglich beseitigt werden. Zumal als zukünftige Projekte der Neubau des OV-103 "Discovery" und evtl. der B747 "SCA", der XB-70A "Valkyrie" und der B-52 "Balls Eight" (mit X-15A2) mit jeweils einsteckbarem Fahrwerk anstehen...

Vollkommen ahnungslos in der Frage, welche Materialien, Farben und Techniken dafür in Frage kommen würden, erhielt ich wertvolle Tipps vom VdPM-Mitglied Lars Gotzhein, der in diesem Bereich versierter Profi ist.

Wie in dem Bild unten erkennbar ist, war für die Herstellung der fünf Dioramaplatten (s. Bilderleiste oben) doch eine ganze Menge Zeugs erforderlich. Und jede einzelne hatte so ihre eigenen Herausforderungen, ob nun beim Material oder bei der Verarbeitungstechnik.

Doch jetzt zur Herstellung...

Bild der wichtigsten Arbeitsmittel und Materialien
Aufstellung der wichtigsten Arbeitsmittel und Materialien zum Dioramenplattenbau

 

Grundlagen:
Basis der Dioramaplatten sind Hartfaserplatten mit 3 und 5 mm Materialstärke im Format 76,6 x 40,6 cm. Mit den maßgefertigten Alu-Rahmenleisten ergibt sich dann ein Aussenmaß von 77 x 41 cm. Dieses "krumme" Maß ist abgeleitet vom Transportkarton, in dem alle Dioramenplatten aufbewahrt sind.
Die Dioramaplatte "AFB Apron" hat ein Aussenmaß von 77 x 81,6 cm und besteht aus zwei Hartfaserplatten, die mit einem Stangenscharnier verbunden sind.

Als erstem Schritt wurden die Hartfaserplatten für die Dioramaplatten "KSC Runway 18/33", "Rogers Dry Lake" und "DFRC Hangar 4802" auf ihrer rohen Seite satt mit einem wasserverdünnbaren Acryl-Allzweckgrund weiss-matt versehen. Der Auftrag erfolgte mit einem Kleinflächenroller mit 10 cm-Schaumstoff-Lackierwalze. Danach wurde der Acryl-Allzweckgrund per Hand und mit einem Schleifklotz mit 360er Schleifpapier trocken angeschliffen.


• Dioramaplatte "KSC Runway 18/33":
Miniaturansicht der Dioramaplatte "KSC Runway 18/33" Zuerst wurde der Acryl-Allzweckgrund mit dem Schwingschleifer und 360er Schleifpapier trocken glattgeschliffen. Danach wurde zweimal mit einer Schaumstoff-Lackierwalze satt ein dunkles Grau, gemischt aus Voll- und Abtönfarbe "schwarz", "weiss" und "braunbeige", aufgetragen. Nach dem Trocknen der zweiten Schicht erfolgte als eine Art Fixativ der Auftrag des verdünnten (1:4) Tapetenschutzes gleichmäßig mit der Airbrush, in diesem Fall mit der einfachen Kager (Singleaction mit Außenmischung). Anschließend wurde wieder mit einer Schaumstoff-Lackierwalze ein deutlich helleres Grau mit erhöhtem Anteil an "sandgelb" aufgetragen.
Nach dem Trocknen dieser Schicht erfolgte der heikelste Teil der Arbeit: Mit Hilfe eines selbstgebauten Rahmens in Doppel-T-Form und des Zahnspachtels "fein" aus Metall habe ich die obere, hellgraue Schicht teilweise wieder abgeschabt, sodass die darunter liegende, dunkelgraue Schicht wieder zum Vorschein kam. Dabei musste ich unbedigt darauf achten, dass die Streifen absolut gerade und parallel verlaufen und ich nicht zuviel Druck ausübte, damit der weiße Acryl-Allzweckgrund verdeckt blieb! Aber durch diesen Arbeitsgang erhielt die Oberfläche ein ganz feines Relief und optisch eine Imitation von quergefrästen Drainagerillen. Anschließend erfolgte erneut der Auftrag des verdünnten (1:4) Tapetenschutzes gleichmäßig mit der Kager-Airbrush.
Als nächstes war das Auflackieren des schwarz-weissen Mittelstreifens an der Reihe. Zuerst habe ich eine durchgehend weisse Linie mit Hilfe von zwei Alu-Fußbodenübergangsprofilen als Sprühschablonen und der Revell-Airbrush (Singleaction mit Innenmischung) aufgesprüht. Danach habe ich den mittleren Teil des weissen Streifens abgeklebt und die Enden Schwarz gebrusht. Um den Übergang von weisser und schwarzer Farbe zum grauen Untergrund zu schärfen, wischte ich mit leicht angefeuchteten Wattestäbchen entlang der gebrushten Farbkanten.
Danach erfolgte vorsichtig – wieder mit der Revell-Airbrush – das Auftragen des Reifenabriebs auf der Runway, um Benutzungsspuren anzudeuten. Zum Schluss erfolgte der Auftrag des verdünnten Tapetenschutzes mit der Kager, um die Oberfläche unempfindlich zu machen.


• Dioramaplatte "KSC Taxiway":
Miniaturansicht der Dioramaplatte "KSC Taxiway" Die Herstellung dieser Dioramaplatte war wegen der Verwendung unterschiedlicher Materialien deutlich anspruchsvoller. Als erstes erfolgte die Herstellung des Beton-Taxiways: Dazu wurde der Karton auf Breite geschnitten und in Überlänge mit Foto-Leim auf ein stabiles Trägerbrett geklebt. Nun erfolgte mit einem Lineal und dem Skalpellschaft als Falzbein das Ziehen der Betonfugen auf dem Karton. Danach erfolgte gleichmäßig der Auftrag des verdünnten Tapetenschutzes als eine Art Grundierung, hier aber mit einer Schaumstoff-Lackierwalze!
Als Farbe für den Beton-Taxiway habe ich ein helles Grau gewählt und dazu die wasserverdünnbaren Voll- und Abtönfarben "schwarz", "weiss" und – wichtig! – "braunbeige" gemischt, denn Beton ist nicht nur Grau, sondern auch etwas Braun, da es sich um ein Kies-Sand-Gemisch handelt. Aufgetragen habe ich die Farbe mit einer Schaumstoff-Lackierwalze. Danach habe ich die Ränder der einzelnen Betonsegmente leicht mit hochverdünntem Schwarz aus der Revell-Airbrush abgetönt. Um den Kontrast weiter zu erhöhen, habe ich dann die Betonsegment-Innenflächen mit hochverdünntem "sandgelb" aus der Revell-Airbrush aufgehellt. Erst nach vollständigem Durchtrocknen dieser gebrushten Tönungen habe ich mit einem nur leicht angefeuchteten großen Universalschwamm in Längs- und Querrichtungen Wischbewegungen ausgeführt, um absolut gleichmäßige Übergange bei den gebrushten Tönungen zu bekommen. Damit war der Beton-Taxiway vorerst fertig.

Die beiden Kurven-/Abzweigelemente am oberen Ende der Dioramaplatte stellen ebenfalls Betonflächen dar. Die Darstellung erfolgt aus dem gleichen Karton und der gleichen Materialseite, aus dem auch der Beton-Taxiway dargestellt ist, ist aber in einem dunkleren Grau gehalten, um einen anderen Betontyp zu imitieren. Für dieses etwas dunklere Grau habe ich genau die graue Schaumstoff-Lackierwalze verwendet, die ich für die obere Farbschicht der Dioramaplatte "KSC Runway 18/33" benutzt habe. Zuvor habe ich die beiden Kurven-/Abzweigelemente mit Foto-Leim auf zwei Trägerbrettchen geklebt und dann mit einem Kunststoffbürstenpinsel mit Graupner Porenfüller farblos "Glattfix" eingestrichen.
Die zwei Asphalt-Flächen (als schmale Runway-Zuwege) sind ähnlich entstanden: Nach dem Zuschnitt wurden die Kartonteile ebenfalls mit Foto-Leim auf zwei Trägerbrettchen geklebt, dieses Mal aber mit der anderen, weniger strukturierten d.h., glatteren Seite nach oben. Nach dem Einstreichen mit Graupner Porenfüller farblos "Glattfix" mit demselben Pinsel und dem Aufbringen auch des gleichen Grautons (Schaumstoff-Lackierwalze) schloss sich nun aber ein zusätzlicher Arbeitsschritt an. Um das scheckige Aussehen seiner Asphaltfläche nachzuahmen habe ich mehrmals diese Flächen mit einem runden Badeschwamm mit unregelmäßig großen Poren betupft. Mit diesem Schwamm habe ich vorher stark verdünnte Voll- und Abtönfarbe "schwarz" aufgetupft. Dabei ist zu beachten, dass der Schwamm möglichst trocken bleibt, damit das unregelmäßige Porenmuster des Schwamms nicht zu sehr verwischt.
Nach dem Trocknen der letzten Farbschichten habe ich dann die beiden Kurven-/Abzweigelemente und die beiden Asphalt-Flächen mit verdünntem Tapetenschutz versehen.

Nachdem der Beton-Taxiway, die Kurven-/Abzweigelemente und die beiden Asphalt-Flächen soweit fertig waren, habe ich diese mit Ponal Weissleim auf die unbehandelte Hartfaserplatte geklebt, Begonnen habe ich mit dem Beton-Taxiway, danach waren die Kurven-/Abzweigelemente an der Reihe, zum Schluss kamen die Asphalt-Flächen dran. Wichtig war beim Aufkleben des Beton-Taxiways das dünne und vor allem gleichmäßige Auftragen des Klebers mit einem Kunststoffspachtel und das sofortige Beschweren des Kartons mit großem Gewicht, damit der Karton sich nicht wellen kann, unter dem Karton keine Luftblasen zurückbleiben und derKleber sich gleichmäßig verteilt. Nach dem vollständigen Aushärten habe ich die schmalen Spalten zwischen den Kartonstücken und die gezogenen Betonfugen mit schwarzer Window-Color geschlossen.

Als nächstes war das Auflackieren des weissen Mittelstreifens an der Reihe. Dazu habe ich eine selbst gefertigte Kartonschablone und die Revell-Airbrush mit weisser, hochverdünnter Voll- und Abtönfarbe benutzt. Danach benutzte ich eine zweite Kartonschablone, um die Fläche des späteren Zebrastreifens weiss zu grundieren. Anschließend wischte ich die Sprühkanten wieder mit den Wattestäbchen nach. Auf den weissen Untergrund des Zebrastreifens erfolgte dann die Applizierung der schwarz-weissen, selbstgedruckten Zebrastreifen-Nassschiebebilder (s. Bild ganz unten rechts). Danach erfolgte vorsichtig das Auftragen des Reifenabriebs auf dem Beton-Taxiway und den Kurven-/Abzweigelementen. Zum Schluss erfolgte diesmal aber der Auftrag von verdünntem Revell-Mattlack mit der Kager, um alle Kartonoberflächen unempfindlich zu machen.

Als letzten Arbeitsschritt habe ich dann Schnittschablonen der Flächen angefertigt, die ich dann mit Heki Struktur-Geländematte "dunkelgrün" zu bekleben hatte. Dazu habe ich beidseitiges Klebeband benutzt, das ich zuerst auf die Unterseite der Geländematte geklebt habe. Um zu verhindern, das dabei oder auch später zuviel von dem künstlichen Rasenstreu verloren geht, habe ich die Geländematte vorher mit reichlich Haarspray als Fixativ eingesprüht.


• Dioramaplatte "AFB Apron":
Miniaturansicht der Dioramaplatte "AFB Apron" Die Herstellung dieser Dioramaplatte war wieder vergleichsweise einfach. Zuerst klebte ich auf die rohe Seite beider Hartfaserplatten Karton, mit der rauheren Oberfläche nach oben. Dazu benutzte ich wieder Ponal Weissleim und die Spachtelmethode. Nach dem vollständigen Aushärten habe ich dann die Betonfugen mit dem Skalpellschaft in den Karton gezogen. Die weiteren Arbeitsschritte entsprechen genau der Herstellungsweise wie für den Beton-Taxiway für die Dioramaplatte "KSC Taxiway".

Als zusätzliches Element weist die Dioramaplatte "AFB Apron" (AFB steht für Air Force Base, Apron für Vorfeld) neben dem quadratischen Betonflächenmuster noch eine Besonderheit auf: In einem parallelen Raster sind lauter kleine, gelbe Punkte verteilt. Auf meinen Fotovorlagen war zwar wenig zu erkennen, aber ich hatte den Verdacht, dass es sich dabei um runde Abdeckungen von Schächten handeln müsste. Aber wozu dienten diese?
Nach etwas Recherchearbeit fand ich heraus, dass es sich dabei um sog. Erdungspunkte handeln muss. Sie dienen dazu, abgestellte Flugzeuge oder Hubschrauber zu erden. Dazu wird über ein Stahlkabel eventuell vorhandene elektrostatische Ladung an einen Erdungsanker übertragen und es wird eine gefährliche Funkenentladung vermieden. Als nächstes galt es herauszufinden, welche Abmessungen diese Erdungspunkte aufweisen. Mit Glück stieß ich auf eine alte Darstellung, mit deren Hilfe alle Fragen beantwortet wurden und ich entsprechende Grafiken entwerfen konnte. Um die Darstellung der Erdungspunkte realistischer gestalten zu können entschied ich mich gegen die Verwendung von Nassschiebebildern. Stattdessen druckte ich die Erdungspunkte auf 160 g/m²-Papier aus (s. Bild ganz unten links). Um die Tinte zu fixieren und das Papier unempfindlich zu machen sprühte ich die Erdungspunkte leicht mit Haarspray ein, dann erfolgte mit einem Pinsel der Auftrag von Microscale Liquid Decal Film, dem ein "Schlussanstrich" mit Revell Klarlack folgte. Nach dem Ausschneiden mit einer (Nagel-)Schere färbte ich die weissen Schnittkanten mit einem schwarzen Filzstift nach. So erhielt ich als Miniaturnachbildungen echte, kleine Erdungspunkte-Deckel. Eingeklebt habe ich diese Deckel mit Revell Klarlack in kleine Vertiefungen, die ich dem Raster entsprechend mit dem selbst hergestellten Fräskopf aus Metall in den Karton hineingedrückt habe.

Miniaturansicht der Dioramaplatte "AFB Apron", Rückseite Als weitere Schwierigkeit erwies sich die Verbindung der beiden Dioramenplatten. Als Lösung entschied ich mich für die Verwendung eines Stangenscharniers, das ich auf die richtige Länge zu kürzen hatte. Doch damit nicht genug. Als nächstes galt es zu entscheiden, welcher Klebstoff zur Anwendung kommen sollte. Als praktikabelste Lösung erschien mir den neue Klebstoff "100%" von Pattex. Der erste Klebeversuch misslang und es hieß, alle Klebstoffreste wieder zu entfernen. Auch der zweite Versuch schlug fehl. Leicht frustriert stellte ich fest, dass ich den Messingüberzug des Stangenscharniers und die weisse Oberfläche der Hartfaserplatten komplett abschleifen musste, weil es hier zu einer ungewünschten chemischen Reaktion mit dem Klebstoff gekommen war. Nachdem auch dieses mühselig erledigt war, hielt die Verbindung bombenfest.


• Dioramaplatte "Rogers Dry Lake":
Miniaturansicht der Dioramaplatte "Rogers Dry Lake" Diese Dioramaplatte erforderte das größte Maß an "künstlerischer Kreativität", da es die Nachbildung des ausgetrockneten Salzsees in Kalifornien darstellen sollte. Dieser Salzsee ist wichtiger Bestandteil der berühmten "Edwards Air Force Base" und des ebenfalls dort angesiedelten "Dryden Flight Research Center" der NASA.
Bei dieser Dioramaplatte handelt es sich um einen mehrschichtigen Aufbau (s. Bild der Demoplatte), bei dem Farbauftragung und verschiedene Arbeitstechniken im Wechsel zum Einsatz kamen. Auf den Acryl-Allzweckgrund als unterste Schicht (1) folgte der ganzflächige und satte Auftrag einer angemischten Farbe in Dunkelbraun-Ocker mit einer Schaumstoffwalze (2). Durch den satten Auftrag ergibt sich eine leichte Stuktur (Relief) auf der Oberfläche. Beim Auftrag mit der Schaumstoffwalze war es wichtig darauf zu achten, dass Spuren der Schaumstoffwalzen-Ränder vermieden werden und die Strukur gleichmäßig und übergangslos erscheint. Direkt nach dem Einstreichen habe ich die jetzt strukturierte Oberfläche leicht mit einem feinen Wassersprühnebel aus einer kleinen Pumpsprayflasche benetzt. Dies hatte zu Folge, dass die die Schaumstoffwalzen-Struktur leicht verwischte und ich durch den gewollten "Einschlag" von etwas größeren Wassertröpfchen zusätzliche Strukturelemente erhielt.

Miniaturansicht der Demoplatte "Rogers Dry Lake"Als nächste Schicht (3) erfolgte wieder mit einer Schaumstoffwalze der Auftrag einer deutlich helleren Ockerfarbe. Dazu benutzte ich das vorher benutzte Dunkelbraun-Ocker, das ich mit reichlich "braun-beige" aufhellte. Der Farbauftrag erfolgte deckend, aber nur so dick wie nötig und so dünn wie möglich. Auch jetzt kam die kleine Pumpsprayflasche wieder zum Einsatz. Erst nach vollständigem Durchtrocknen dieser Schicht erfolgte der nächste Arbeitsgang: mit der weicheren, blauen Seite eines nur leicht angefeuchteten Scheuerschwamms begann ich damit, die obere Farbschicht ganz vorschichtig leicht abzuschleifen, um die darunterliegende Farbschicht in Dunkelbraun-Ocker wieder durchscheinen zu lassen. Dadurch ergab sich bereits ein interessanter Textureffekt der Oberfläche. Nachdem diese Technik erprobt war, bewährte sie sich auch bein nächsten Schritt: Als weitere Farbschicht (4) erfolgte der Auftrag leicht verdünnter und nur mit "weiss" aufgehellter "braun-beige"-Farbe mit einer Schaumstoffwalze. Anschließend verzichtete ich auf den Einsatz der Pumpsprayflasche und benutzte nach dem Trocknen wieder den Scheuerschwamm, diesmal aber deutlich nasser. Danach habe ich als Nachahmung von Flugsand ein stark aufgehelltes "sandgelb" aufgetragen (5). Dazu benutzte ich wieder den Universalschwamm und stark verdünnte Farbe. Die angewendete Technik war eine Mischung aus wenig tupfen und viel wischen, aber immer in die gleiche Richtung, um eine vorherrschende Windrichtung zu simulieren. Soweit mit dem Erscheinungsbild der Textur zufrieden, erfolgte nun der Auftrag des verdünnten Tapetenschutzes mit der Kager, um das Ergebnis zu fixieren.

Als nächstes war an der Reihe, die grauen Markierungsstreifen aufzubringen. Um einen möglichst scharfen Farbrand zu bekommen beging ich leider den Fehler, die Markierungsstreifen mit dünnem Feinkrepp abzukleben. Das Ergebnis war zwar ein scharfer Farbübergang, aber leider mit einer leichten Verdickung direkt am Rand zum Feinkrepp. Um Abhilfe zu schaffen, versuchte ich nach dem Durchtrocknen der Markierungsstreifen, diese Randverdickung mit Schleifpapier und Wattestäbchen abzuflachen, allerdings mit mäßigem Ergebnis. Um ein zweites Mal diesen "Schaden" zu vermeiden, benutzte ich für den schwarzen Markierungsstreifen wieder die zwei Alu-Fußbodenübergangsprofile als Sprühschablonen. Anschließend wischte ich die Sprühkanten wieder mit den Wattestäbchen nach.
Damit war auch diese Dioramaplatte fertig und zum Abschluss erfolgte jetzt der Auftrag des verdünnten Tapetenschutzes mit der Kager, um das Ergebnis endgültig zu fixieren.


• Dioramaplatte "DFRC Hangar 4802":
Miniaturansicht der Dioramaplatte "DFRC Hangar 4802" Zuerst wurde der Acryl-Allzweckgrund mit dem Schwingschleifer und 360er Schleifpapier trocken glattgeschliffen. Die Betonfugen wurden eingezeichnet und mit einer Feinsäge ca. 1 mm tief eingefräst sowie die vier Vertiefungen für die Erdungspunkte mit dem Fräskopf (Standbohrmaschine benutzen!) ca. 1 mm tief eingeschnitten. Danach wurde die schmale Betonfläche, die später hellgrau gestrichen werden sollte, abgeklebt und die übrige, große Fläche zweimal mit "Glattfix"-Porenfüller eingestrichen. Dazu habe ich aber eine Plüschwalze benutzt, weil die Schaumstoff-Lackierwalze sich auflöste! Um die beim rollen entstandenen Luftbläschen platzen zu lassen, habe ich die Blaspistole mit kurzen Druckluftstößen auf die Fläche gerichtet. Danach erfolgte ein vorsichtiger Nassschliff mit dem Schwingschleifer und 1000er Schleifpapier. Damit war diese Fläche für den Auftrag des Buntlacks glänzend "lichtgrau" (unverdünnt) vorbereitet. Dazu habe ich wieder eine Schaumstoffwalze benutzt und parallel die Blaspistole eingesetzt. Nach einem Tag Trocknungszeit erfolgte der Auftrag des dazugehörigen Klarlacks glänzend (unverdünnt), wieder mit Einsatz einer Schaumstoffwalze und der Blaspistole. Die bis dahin abgeklebte schmale Fläche wurde freigelegt und mittels schmaler Schaumstoffwalze die Acryl-Allesfarbe "hellgrau" aufgetragen.
Damit waren die Lackierarbeiten an dieser Dioramaplatte abgeschlossen. Als nächstes erfolgte die Applizierung der schwarz-gelben Warnstreifen und des orangenen Orientierungsstreifens als selbstgedruckte Nassschiebebilder (s. Bild unten rechts). Danach erfolgte das Einkleben der gelben Erdungspunkte in die Dioramaplatte mit Revell-Klarlack, nachdem ich die weissen Schnittkanten des 160 g/m²-Papiers mit einem gelben Buntstift nachcoloriert habe. Zuletzt folgte das Auftragen der schwarzen Window-Color in die Querfuge zwischen beiden Betonflächen.


Und zum Schluss:
Stellt sich die Frage nach den ungefähren Kosten für die Herstellung der fünf Dioramaplatten. Mit Abstand teuerste Anschaffungen waren die Rahmenleisten aus Aluminium. Um bei der Dioramapräsentation unterschiedlich kombinieren zu können, habe ich zwei komplette Alu-Rahmensätze mit dem Aussenmaß von 77 x 41 cm anfertigen lassen. Hinzu kommt ein Alu-Rahmensatz mit dem Aussenmaß von 77 x 81,6 cm. Daraus ergibt sich dann für die Alu-Rahmensätze eine Summe von gut 190 €.
Dafür war der Transportkarton kostenlos. Die Hartfaserplatten kosteten zusammen ~25 €. Bei einer Spezialfirma habe ich mir zehn Schaumstoff-Trennlagen für zusammen ~12 € zuschneiden lassen, die Kartonage aus einem Papierladen kostete ebenfalls ~12 €.
Für die Materialien und Arbeitsmittel (für ausführliche Liste hier klicken) wie Farben, Lacke, Rollen, Klebstoffe etc. kamen nochmal ~160 € dazu.

Zusammen ergibt das eine Summe von immerhin ~400 €! Diese Summe erschreckt natürlich erst einmal. Allerdings hätte es für die Alu-Rahmenleisten auch günstigere Alternativen gegeben – nur wären diese weder besser noch praktikabler gewesen.
Außerdem werde ich die nächsten 20 Jahre wohl auch keine zusätzlichen Dioramaplatten benötigen. Und dann sieht die Rechnung von 20 €/Jahr doch schon viel freundlicher aus...man muss es sich nur schön rechnen!


Bild vom Druckbogen für Erdungspunkte
Druckbogen für Erdungspunkte
  Bild vom Decalbogen für Warnstreifen
Decalbogen für Warnstreifen



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