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Testing Limits – Pushing Frontiers

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Transportverpackungen


Das A und O für den sicheren Transport und
eine optimale Aufbewahrung empfindlicher Modelle

Gut fixiert, licht- und staubgeschützt sowie einfach und schnell in der Handhabung

Aufsichtaufnahme der Modell-Transportholzkiste 5
Transportkiste Nr. 5 für die großen Flugzeugmodelle wie NC-130B, P3, KC-135A, B737...(verkl. Darst.)

Wer kennt das Problem nicht, egal, ob Auto-, Militär-, Flugzeug- oder Was-auch-immer-Bauer:
Da hat man viele Stunden allein und abgeschieden von der Welt in seinem Basteluniversum zugebracht und ein neues Glanzstück hervorgezaubert und anschließend, als brutaler Rückfall in die Wirklichkeit, stellt sich die Frage: Wohin damit? Besser gefragt, wie lagere und transportiere ich gegebenenfalls mein Modell, beispielsweise zum Clubabend, zum "Fotoshooting" oder zu einer Ausstellung? Der eine benutzt Verpackungschips, der andere wickelt die Modelle in Luftpolsterfolie ein, ein weiterer steckt Zahnstocher in Styroporplatten...Möglichkeiten gibt es viele. Glücklicherweise habe ich die für meine Anforderungen optimale Lösung gefunden. Bei dieser Stelle muss ich mich bei Siegfried Fricke, VdPM-Urgestein, bedanken. Er war – zumindest im Verein – der "Erfinder" dieser Transportlösung. Ich habe sie lediglich übernommen und an meine Bedürfnisse angepaßt und weiterentwickelt.

In meinem Fall habe ich Glück: ich baue weit überwiegend Flugzeuge, noch dazu fast immer ohne Fahrwerke. Fahrwerke finde ich unschön, lästig, sind außerdem sehr (transport-)empfindlich und brechen leicht ab. Sie sind ein steter Quell modellbauerischen Unbehagens. Außerdem heißt das Flugzeug Flugzeug weil es fliegt und nicht steht. Dann müßte es ja auch "Stehzeug" heißen...

Damit bin natürlich gezwungen, für meine Modelle im Flugzustand geeignete Ständer zu benutzen. Genau zu diesem Zweck habe ich über viele Jahre ein kompatibles Stecksystem zur geständerten Präsentation von Miniaturmodellen aller Art entwickelt. Aber das ist ein anderes, eigenes Thema für einen Baubericht.

Doch nun genug der langen Vorrede. Wie sieht die Lösung denn jetzt aus?

(1) Grundidee
Grundidee ist, daß ich nicht für jedes Modell eine eigene, individuell angepasste Transport- und Umverpackung baue, sondern versuche, mehrere Modelle möglichst ähnlicher Größe in einem großen Behältnis zu integrieren. Dazu bediene ich mich gern leichter Sperrholzkisten mit genormten Abmessungen. Diese sind mir vor Jahren während meiner KEP-Berufsausübung von Kunden freundlicherweise überlassen worden. Idealerweise sollten die Abmessungen jedoch auf den zur Verfügung stehenden Platz im eigenen Auto angepasst sein.
Basis der Transport- und Umverpackung sind Holzkisten mit 5 mm Materialstärke in den Formaten 80 x 60 x 42 cm (mittel, drei Stück) sowie 61 x 41 x 45 cm (klein, vier Stück).
Eine große Holzkiste mit den Abmessungen 115 x 64 x 50 cm steht noch unbearbeitet im Keller und ist für Modelle des SCA B747, XB-70 und B-52 vorgesehen. Irgendwann einmal...

(1) Vorarbeiten
Die Holzoberflächen der Kisten wurden geschliffen, grundiert und mittels Schaumstoffrollen einheitlich lackiert. Anschließend habe ich die Rohkisten und deren Deckel mit Metallbeschlägen versehen sowie Metallfüße (Als Schutz vor nassen Böden und zur Fixierung bei Stapelung) angebracht. Danach erfolgte der Zuschnitt von Hartfaserplatten mit 3 mm Stärke als Einlegeböden (Wie bei allen Transportverpackungen, die für mehrere Etagen übereinander Platz bieten). Dabei erweisen sich die Normabmessungen der Kisten als Fertigungsvorteil. Zur besseren Handhabung wird jeder Einlegeboden an den Schmalseiten mit Möbelbügelgriffen zum Herausheben versehen. Einlegeböden der mittleren Kisten erhalten möglichst zentral eine mit einem Schutzgitter gesicherte Rundöffnung, damit Luft beim Heraus- und Hineinheben besser zirkulieren kann.
Danach erfolgt die Überlegung, wieviele und welche Modelle zusammen in der gleichen Kiste aufbewahrt werden sollen. Die Kapazität hängt dabei vom Platzbedarf jedes Modells, seiner Anordnung auf dem Einlegeboden und – entscheidend! – von der erforderlichen Zwischenraumhöhe ab. Dafür werden die Modelle optimal auf den Einlegeböden verteilt und arrangiert.
Nachdem der "Lageplan" fertig ist, erfolgt der weitere Ausbau der Einlegeböden.

(3) Einlegeböden ablegen oder einhängen?
Bei meinen Kisten (Oder hohen Kartons als Ersatz) versehe ich die Innenseiten auf den untersten Ebene, dem Kistenboden, mit "Wänden" aus 20 mm dickem Styropor. Bei Einbau von Einlegeböden lässt sich somit die zweitunterste "Etage" mit Modellen auf diesen Styroporwänden in der Kiste ablegen, auch wenn diese Wände die Nutzfläche des Kistenbodens etwas verkleinern. Diese Vorgehensweise kann auch für weitere, darüber positionierte Einlegeböden zum Einsatz kommen. Dann lassen sich die Einlegeböden auch außerhalb der Kiste übereinander stellen. Bei meinen Kisten kommt aber eine andere Ablegemethode zum Einsatz. Wenn kleine, z.B. mit Moßgummi gepolsterte Vierkant-Aufnahmen an der Innenseite der Holztransportkiste befestigt werden, können weitere Einlegeböden darauf abgelegt werden. Die Position der Vierkant-Aufnahmen ist für jede "Etage" leicht versetzt und somit ergeben sich Aussparungen, die sich bei den jeweils tiefer liegenden Einlegeböden entsprechend vergrößern. Man sollte sich also schon vor dem Arrangieren der Modelle auf den Einlegeböden entschieden haben, ab man durchgehend Styroporwände benutzt oder die Einlegeböden auf Vierkant-Aufnahmen einhängen will. Außerdem muss beim Einhängen und Herausnehmen der Einlegeböden wegen der jeweiligen Aussparungen auf die richtige Reihenfolge geachtet werden.

(4) Bau der "Fundamente"
Auf den "Fundamenten" werden die Modelle abgelegt und fixiert. Dazu kommt eine Stange Vierkantholz 20 x 20 mm zum Einsatz, von der kurze Stücke abgesägt werden. Die Länge dieser Vierkantstücke hängt ab vom Abstand von Tragflächenvorder- zu Tragflächenhinterkante ("Flügeltiefe"), gemessen möglichst nahe am Rumpf. Um ein Mindestmaß an Standardisierung zu erreichen, variiere ich die Länge dieser Vierkantstücke in 20 mm-Schritten. Auf diese Vierkantstücke werden nun gleichbreite Streifen aus Sperrholz aufgeklebt. Diese Sperrholzstreifen sind jedoch 20 mm länger als die darunterliegenden Vierkantstücke, so daß die Enden der Sperrholzstreifen jeweils 10 mm überstehen. Die überstehenden Enden der 20 mm breiten Sperrholzstreifen sind zudem um die Hälfte verschmälert, das heißt, es handelt sich um 10 mm breite "Nasen". Diese Nasen dienen später zur Befestigung von geeignet langen Gummibändern zur Fixierung der Modelle.

Zusätzlich werden die Sperrholzstreifen zum Schutz der Lackierung der Modelle mit Schaumstoff abgepolstert. Ich verwende dazu gerne "Tesamoll" oder ähnliches Material zum Abdichten von Fenstern und Türen. Die aufgerollten Schaumstoffstreifen sind fast 10 mm breit und bereits selbstklebend ausgestattet. Sie müssen also nur noch auf die passende Länge zugeschnitten und auf die Sperrholzstreifen geklebt werden.
Kartonstreifen sind zwar leichter herzustellen, sind aber weniger widerstandsfähig gegen die von den Gummibändern auf Dauer ausgeübten Zugkräfte, die man nicht unterschätzen sollte. Insbesondere bei manchen Modellen, die eine große "Flügeltiefe" (s.o) haben und deren Sperrholzstreifen entsprechend lang ausfallen.

(5) Fixierung der Modelle
Nachdem der "Lageplan" fertig ist empfiehlt es sich, die Lage der Fundamente auf dem Einlegeboden sauber auszurichten und zu markieren. Hilfreich ist ebenfalls die Anzeichnung eines Pfeils, der die Orientierung (Bug vs. Heck) des Modells angibt sowie eine eindeutige Modellbezeichnung. Die Fundamente werden dann gemäß Lageplan paarweise auf dem Einlegeboden von der Unterseite aus angeschraubt. Diese Verbindung hat den Vorteil, dass sie trennbar ist und falls erforderlich später eine wenig aufwändige Umpositionierung von Modellen erlaubt.

(6) Toilettenpapier
Wozu? Dazu! Um zu vermeiden, daß die Fixier-Gummibänder direkten Kontakt mit den lackierten Modellen (genauer: Tragflächenoberseiten) bekommen, lege ich zwischen Gummiband und Modell Toilettenpapierblätter (kleine Lappen dicken Filzes oder anderer Stoffe tun´s auch), die ich vorher auf Maß falte. Damit wird verhindert, daß die Gummibänder mit der Zeit auf dem Modell festkleben oder die darin enthaltenen Weichmacher die Lackierung des Modells angreifen. Wäre doch schade um die Arbeit...
Gleiches kann man auch zwischen der Tragflächenunterseite und der Schaumstoffpolsterung anwenden.

(7) Aufbewahrung von Zubehör
Zur Aufbewahrung der einzelnen Ständerelemente, Modell-Infokärtchen, Ersatzgummibänder, Ersatztoilettenpapierblätter, Baumwollhandschuhen, einer Pinzette und eines breiten Schminkpinsels zum Entstauben benutze ich einen kleinen Karton, den ich seitlich hochkant in die Holzkiste integriere. Somit ist der Karton fixiert und ich habe immer alles sofort griffbereit.

(8) Fazit
Über die Jahre mit vielen Ausstellungen und reichlichen Reisekilometern habe ich mit dieser Methode des Modelltransportes nur die besten Erfahrungen gemacht. Wer viel Zeit und Energie in den Bau der Modelle investiert, sollte beim Transport/Lagerung derselben nicht am falschen Ende sparen. Das Aus- und Einpacken der Modelle dauert gewiss seine Zeit, besonders nach Veranstaltungsende möchte man schnell "vom Hof". Diesen Zeitverlust holt man aber wieder schnell herein, weil während des Transports so gut wie nie Schäden auftreten und die Holztransportkisten zu Hause sofort verstaut werden können.

Vielleicht ist meine – zugegeben aufwändige aber bewährte – Methode ja auch eine Anregung für andere.


Bild von der Transportkiste 5   Bild von der Transportkiste 5
Die geöffnete Holztransportkiste 5, Blick auf den...   ...oberen Einlegeboden mit Luftzirkulationsöffnung
Bild von der Transportkiste 5   Bild von der Transportkiste 5
Der Boden dieser Kiste mit den Styroporwänden...   ...und den "Fundamenten" für die Boeing 737-130
Bild von der Transportkiste 5   Bild von der Transportkiste 5
Gleich neben dem "großen Bruder", der KC-135A,...   ...das einzigartige Modell der "N515NA" in 1:72!
Bild von der Transportkiste 2
Die Holztransportkiste 2 mit insgesamt vier(!) "Etagen" für einen Teil der NASA-Wings-Flotte (verkl. Darst.)
Bild von der Transportkiste 2   Bild von der Transportkiste 2
Der oberste Einlegeboden mit fünf Modellen,...   ...darunter folgen acht kleinere Modelle
Bild von der Transportkiste 2   Bild von der Transportkiste 2
Die zweitunterste "Etage" mit dem Zubehörkarton...   ...und der Kistenboden wieder mit Styroporwänden

(8) Sonderanfertigungen
Diese Methode der Modellfixierung stößt natürlich an ihre Grenzen, wenn die Modelle zu groß werden oder eine besondere, individuelle Form aufweisen. Dies ist insbesonders bei den Modellen der Orbiter OV-101 "Enterprise" sowie OV-103 "Discovery" der Fall, die zusammen mit reichlich Zubehör in derselben Holztransportkiste untergebracht sind. Hier waren spezielle Sonderlösungen erforderlich, beispielsweise wegen des Tail Cone der "Enterprise", dem Karton, der weitere Nutzlastkonfigurationen für die "Discovery" enthält oder die Booster-External Tank-Kombination, die ebenfalls dort untergebracht ist. Die hierbei gefunden Lösungen stellen eine Weiterentwicklung der oben beschriebenen Bauweise dar. Aber so ist thematisch alles gebündelt bezüglich des STS – bis auf das Modell des Shuttle-C – in nur einer Holztransportkiste zusammengefasst. Einschließlich der Bodenfahrzeuge, die selbst noch einmal in eigenen Boxen untergebracht sind. Aber hier sagen Bilder mehr als Worte, schauen Sie selbst:

 

Bild von der Transportkiste 6   Bild von der Transportkiste 6
Die Holztransportkiste 6 für die Orbiter-Modelle...   ...mit kleinen Schachteln/Boxen für reichlich Zubehör
Bild von der Transportkiste 6   Bild von der Transportkiste 6
Detaillösung für den Tail Cone aus Balsaholz gefertigt   Eine Shuttle-Bugfixierung, ebenfalls aus Balsaholz
Bild von der Transportkiste 6   Bild von der Transportkiste 6
Der untere Teil der Holztransportkiste 6 mit dem...   ...Fixierkäfig für die Booster-External Tank-Kombination,...
Bild von der Transportkiste 6   Bild von der Transportkiste 6
...bestehend aus Balsaholz und mehreren Vierkantleisten,...   ...der obere Teil ist nur aufgesteckt und abnehmbar
Bild von der Transportkiste 6   Bild von der Transportkiste 6
Integrierter Karton für weitere "Discovery"-Nutzlasten
  Der Bausatz-STS-Ständer sowie der Zubehörkarton
Bild von den sechs Transportkisten
Die sechs Holztransportkisten sauber gestapelt und schnell griffbereit in einer Schrankwand untergebracht



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