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Transskript zum Audio-Porträt des Luftfahrtmuseums Laatzen, Interview mit Dr. Wilfried Crome vom 10. Juni 2005

 

Infos zur Anmoderation:
"Der Traum vom Fliegen. Der erste erfolgreiche Versuch, sozusagen in die Luft zu gehen, gelang mit einem Heißluftballon erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Viele Jahre später, ab 1903, begann mit den Gebrüdern Wright das Zeitalter der tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten. Wo Sie einen ausführlichen Überblick über die Luftfahrtgeschichte bekommen können, dazu ein Bericht von Michael Kletzsch:"


Ausschnitt (montiert) aus dem „Fliegerlied“ mit Hans Albers:
1. O-Ton: „Flieger, grüß' mir die Sonne, grüß' mir die Sterne und grüß' mir den Mond. Piloten ist nichts verboten, drum gib Vollgas und flieg um die Welt!“


Autor:
Wer kennt es nicht, das berühmte Fliegerlied. Gesungen von Hans Albers im Spielfilm „F.P.1 antwortet nicht“, von 1932. Damals steckte die motorisierte Fliegerei noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen.
Das Luftfahrtmuseum in Laatzen in der Ulmer Straße Nr. 2 zeigt aber nicht nur die Entwicklung der Motorfliegerei. Die Ausstellung beginnt schon 1783 mit der ersten Ballonfahrt der Gebrüder Montgolfier. Nach Wilfried Crome, dem Kurator des Museums, ist das auch so beabsichtigt, denn:


O-Ton von Wilfried Crome:
2. O-Ton: „...so haben wir den gesamten Querschnitt der Fliegerei, insbesondere in der Luftfahrthistorie, da legen wir sehr viel Wert drauf, und wir sind ein Luftfahrt-historisches Museum, während die anderen Museen in Deutschland eigentlich nur Technik ausstellen.“


Autor:
Die private Sammlung umfaßt 4000 Exponate, darunter 35 Flugzeuge von ersten Weltkrieg bis 1965, über 20 Kolbenmotore und Strahltriebwerke und mehrere hundert Modelle von Flugzeugen von den Gebrüdern Wright an. Aber das ist bei weitem noch nicht alles.
Aus vergangenen Zeiten zusammengetragen wurden auch Gegenstände des täglichen Bedarfs:


O-Ton von Wilfried Crome:

3. O-Ton: „... Spielzeug aus den zwanziger, dreißiger Jahren, Grammophone und so weiter, damit das Publikum sieht, ah ha, das ist zu der selben Zeit gewesen als das und das passierte und bei Oma steht sowas noch auf dem Boden.“


Autor:
Früher waren sie Gegner: Die britische Supermarine „Spitfire“, die Messerschmitt Me 109 und die Focke Wulf 190. Alle drei sind originale Jagdmaschinen aus dem Zweiten Weltkrieg. Vor etwas mehr als sechzig Jahren hätten sie sich noch über den Himmel gejagt und sich gegenseitig bekämpft.
Restauriert und wie frisch aus der Fabrik stehen die Maschinen heute in der lichtdurchfluteten Ausstellungshalle Nr.2 nebeneinander. Als stumme Zeugen einer lang vergangenen und oft kriegerischen Zeit.


O-Ton von Wilfried Crome:

4. O-Ton: „Die Me 109 beispielsweise ist ein Zufallsfund aus dem Mittelmeer. Und die Focke-Wulf 190 ist aus neun Wrackbergungen zusammengesetzt, aber es ist gelungen, sie stehen dort, und sind die einzigen original Me 109 beziehungsweise Focke-Wulf 190 in Mitteleuropa.“


Autor:
Dafür, dass das Museum aus privater Initiative hervorgegangen ist, ist die Sammlung sehr umfangreich. Aber wie das in solchen Fällen so ist: Eine Sammlung ist nie komplett. Es gibt immer etwas, was man noch nicht hat, aber doch gerne noch hätte.
Genauso geht es auch Wilfried Crome:


O-Ton von Wilfried Crome:

5. O-Ton: „Auf der Wunschliste, die wir so haben, da steht oben an ein Fieseler Storch, dann hätten wir ganz gerne ´ne Me 108, das ist ein viersitziges Reiseflugzeug, von 1934 konstruiert. Wir hätten auch gerne Nachkriegsflugzeuge, zum Beispiel ´ne Do 27, wir hätten gerne einen kleinen Airbus – aber wir haben keinen Platz, es hinzustellen.“


Autor:
Platzmangel ist ein Problem, das jedes Museum kennt. Räumliche Erweitungen sind immer sehr aufwändig und kostspielig. Es zeichnet sich aber eventuell eine Lösung ab. Denn der Flughafen Langenhagen ist an das Luftfahrtmuseum herangetreten. Der Flughafen möchte auf seinem Gelände eine Art Erlebniswelt neu errichten. Und das Luftfahrtmuseum soll darin integriert werden. Das Museum und der Flughafen versprechen sich viel davon:


O-Ton von Wilfried Crome:

6. O-Ton: „...denn sie haben jetzt schon ohne diese Erlebniswelt im Jahr 200tausend Besucher, die nur ihre Aussichtsterrasse und damit den Flugbetrieb und das was auf einem Flugplatz oder Flughafen so stattfindet, sehen wollen. Wenn, dann wäre es natürlich ein riesen Unternehmen und in dem Augenblick, wo das stattfände würde es wohl etwa noch vier bis fünf Jahre dauern, bis es soweit ist. Aber das wäre natürlich der Superbonschen, das wir also unsere Ausstellung sehr viel besser präsentieren können und können auch das eine oder andere da mit reinbauen.“


Autor:
Wohin die Reise für das Luftfahrtmuseum geht, ist also noch offen. Zu wünschen bleibt dem Museum und seiner Mannschaft ein sicherer Kurs und eine gute Landung in der Zukunft.
Guten Flug!


Ausschnitt aus dem „Fliegerlied“ mit Hans Albers (Chor):
6. O-Ton: „Flieger, grüß' mir die Sonne, grüß' mir die Sterne und grüß' mir den Mond.“

Infos zur Abmoderation:
„Ob Flughafen und Luftfahrtmuseum zusammen kommen, steht derzeit noch in den Sternen. Im Sommer stehen weitere Verhandlungen an. Eine erste Entscheidung pro oder contra des Flughafen-Aufsichtsrats wird für Mitte Oktober erwartet.“




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